Sommerfesival - page 19

Musik
kmh
Foto: Ben Wilkerton Tousley
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DM Stith
Jorge Luis Borges schrieb über Kafka, einige Schriftstel-
ler hätten die Kraft, ihre eigenen Vorläufer zu erzeugen.
Das gilt auch für David Michael Stith, der mit seinem
ersten und bisher einzigen Album »Heavy Ghost« ein so
überzeugendes Debut vorgelegt hat, dass vieles davor
verblasst. Im Kern von
DM
Stiths Wachtraum-Songs
steckt ein Folksänger, der umgeben wird von einem Geis-
terwald aus musikalischen Schichten: Der 33-jährige
Amerikaner singt brüchig und klar zu gezupften Gitarren
und dunklen Orchester-Instrumenten, die sich mit sei-
ner Stimme zu berauschenden Melodien verbinden. Hier
betreibt ein gefallener, schwerer Geist musikalischen
Exorzismus zur endlosen Freude der Hörer. Erschienen
ist »Heavy Ghost« auf Asthmatic Kitty Records von Suf-
jan Stevens, für den
DM
Stith die letzte Tour eröffnet
hat, und der auch Shara Wordens Popjuwelen-Projekt
My Brightest Diamond veröffentlicht. Mit ihr hat Stith
eine jahrelange künstlerische Partnerschaft, und sein
exklusives Deutschland-Konzert findet im Anschluss an
YOU
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VVK
AK
USA
Laeiszhalle
Musik
Junge Symphoniker
Hamburg / Matthias von
Hartz / Jan Dvorak
Orchester ­
karaoke
»Sinfonieorchester goes Popsong-Karaoke und sorgt für
Masseneuphorie.« Das Erfolgsformat, das der ehemali-
ge Sommerfestival-Leiter Matthias von Hartz entwickel-
te, mehrfach auf Kampnagel zeigte und moderiert, wird
mit und in der Laeiszhalle auf das nächste Level gehoben.
Das Prinzip bleibt einfach: Ein Sinfonieorchester hat Pop-
songs geprobt, über die Leinwand läuft der Text, einer hat
ein Mikrofon in der Hand und im Saal gibt’s das schöns-
te Gemeinschaftserlebnis seit langem. Von Frank Sinat-
ra bis Deichkind: einmal zwischen den Streichern, Pau-
ken und Bäsern der Jungen Symphoniker auf der Bühne
zu stehen und hemmungslos aus voller Kehle singen zu
dürfen – eine Mischung aus Popkonzert, Party und poli-
tischer Bewegung. Wie hieß es doch auf dem vergilbten
Poster einer Hamburger Bar: »Wir glauben, dass gesell-
schaftliche Veränderung mit Singen im Chor beginnt!«
Vielleicht. In jedem Fall garantieren wir Masseneuphorie.
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KONZEPT & REGIE
Matthias von Hartz
DIRIGENT
Jan Dvorak
ORCHESTER
Junge
Symphoniker Hamburg
CHOR
HAW Hamburg
ARRANGEMENTS
Lukas Lanzendörfer,
Roman Vinuesa
ORCHESTERMANAGEMENT
Jan Wulf
Hamburg
Foto: David Bergé
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