Doktor Stradivari
Musik-Krimi
Folge 3: Das Versteck der Newski-Brüder
Von
Ol i ver Busl au
„Ein Trio. Ich verstehe.“
„Sie spielen es wirklich gut. Die Brüder
hätten Chancen, Karriere zu machen. Das
Cembalo klingt wunderbar. Sicher ist es ein
sehr wertvolles Instrument.“
„Es wäre vielleicht auch ein gutes Versteck.
Es ist doch so was wie ein Klavier, oder?“ Der
Kommissar hob die Hand. „Achtung. Die
Musik hat aufgehört.“
Schweigend horchten sie in die Nacht. Die
Probe schien beendet zu sein. Schließlich sah
man drei Männer, die das Haus verließen und
in drei am Straßenrand abgestellte Wagen
stiegen. Der Kommissar und Doktor Stradivari
duckten sich, als sie
wegfuhren.
Dann
öffnete der Polizist die
Tür. „Die drei sind weg“,
sagte er. „Die Luft ist
rein.“
„Ist
außer
den
Musikern nicht noch
jemand im Haus?“
„Nein. Sie haben
viele Immobilien. Und
diese hier nutzen sie
nur für die Musik. Und
als Versteck.“
Doktor
Stradivari
schüttelte den Kopf.
„Es sind nicht alle ge-
gangen“, sagte er. „Wir
müssen
noch
hier
bleiben. Sonst erleben
wir eine böse Überraschung. Der vierte Mann
hat vielleicht in einer Garage geparkt. Warten
wir noch ein bisschen.“
Woher weiß Doktor Stradivari, dass noch ein
vierter Newski-Bruder im Haus sein könnte?
Auflösung aus Magazin 02/2013:
Händel war zwar ein paar Jahre in Italien,
aber im Jahr der Handschrift 1711 hatte er
Venedig verlassen und feierte bereits Erfolge
an der Themse.
W
ir haben es mit einer außer-
gewöhnlichen Bande von Dro
genhändlern zu tun“, erklärte
Hauptkommissar Reuter. „Sie
werden schon sehen. Oder vielmehr hören.“
Der Kripomann und Doktor Stradivari
fuhren durch die nächtliche Vorstadt. Es
ging in eine Seitenstraße, dann hielt Reuter
vor einem abseits gelegenen Haus. Es lag im
Dunkeln. Als der Hauptkommissar die Seiten-
fenster öffnete, war Musik zu hören. Doktor
Stradivari erkannte das Werk sofort. Die
Interpretation war großartig, die Linien der
Instrumente gut unterscheidbar. Violoncello
und ein sehr virtuos
gespieltes
Cembalo
sorgten
für
eine
kompakte
Continuo-
begleitung.
„Dort
wohnen
die
Newski-Brüder“,
sagte
der
Haupt-
kommissar. Sie haben
allesamt Musik in St.
Petersburg
studiert,
sind aber leider auf
kriminelle Abwege ge-
raten. Statt Konzerte
zu geben, handeln
sie mit Drogen. In
diesem Haus proben
sie immer. Wir haben
ermittelt,
dass
sie
hier auch Unterlagen
über ihren illegalen Handel versteckt haben.
Vielleicht sogar die Drogen selbst. Wir werden
es herausfinden. Wir durchsuchen das Haus,
sobald die Brüder weggefahren sind.“
Er platzierte den Wagen ein wenig abseits,
aber so, dass man den Zugang zum Haus
sehen konnte.
Sie lauschten den Klängen, die herüber
wehten. „Sie kennen das Stück sicher, oder?“,
fragte der Kommissar, der, wie Doktor Stra
divari wusste, keine Ahnung von klassischer
Musik hatte.
„Es ist die Triosonate aus Bachs ‚Musika
lischem Opfer‘“, sagte Doktor Stradivari.
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Doktor Stradivari
ermittelt – und
Sie können
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Sie’s wissen, schreiben Sie die Lösung
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Sebastian Bachs „Musikalischem Opfer“.
Einsendeschluss ist der 26. Juli.
Composer-in-residenCe:
Wolfgang Rihm
Künstler:
nicola Benedetti, midoRi,
nils mönkemeyeR, alice saRa ott,
kRistian Bezuidenhout, Jan VogleR,
miRa Wang, nicolas altstaedt, daniel
ottensameR, Juliane Banse, PeteR
BRuns, antti siiRala, kai VogleR u. a.
10. – 25. august 2013
tiCKets & information:
tel. +49 (0)351 810 54 95
fax +49 (0)351 810 54 96
WiR danken unseRem kooPeRationsPaRtneR: