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Joseph Haydn
zog als armer junger Mann für mehrere Jahre in eine Dach-
kammer des „großen Michaelerhauses“. Dieses wurde nach einem Brand von
den Barnabiten als Zinshaus direkt neben der Michaelerkirche um 1720 erbaut.
Pietro Metastasio hatte einen oberen Stock im Jahr 1735 bezogen und wohnte
darin bis zu seinem Tod 1782. Auch eine Fürstin Eszterházy logierte dort, Nicola
Porpora und auch die Familie Martines, deren Spross Marianna eine wunder-
bare Musikerin war, die von Haydn und Metastasio unterrichtet wurde. Warum
sich Metastasio nicht für Haydn verwendete, ist nicht bekannt. 1751 gewann
der beliebte und geachtete Theaterprinzipal Josef Felix Kurz, nach der von ihm
stets verkörperten komischen Figur Bernardon genannt, Haydn für die Musik
zu seinem Stück Der krumme Teufel. Er belohnte ihn dafür reichlich, wie der
Haydn-Biograph Griesinger überliefert, dem wir auch die Anekdote über dessen
mangelnde szenische Fantasie (oder vielleicht sein blankes Entsetzen über die
Direktheit der sogenannten Theaterkunst) verdanken.
* Schlussmoral aus „Der krumme Teufel“
Grosse Momente der Mus i kgesch ichte
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